Am 23. und 24. September fand das letzte rokit-Konsortiumstreffen im Berlin Ethics Lab statt. Expert*innen aus Ethik, Recht und Praxis kamen zusammen, um auf drei Jahre gemeinsamer Arbeit zurückzublicken – und gleichzeitig einen Blick in die Zukunft der Roboter im öffentlichen Raum zu werfen.
Offiziell gestartet ist das Projekt am 01. Dezember 2022 in Berlin:
Seitdem ist viel passiert:
- Zahlreiche Labor- und VR-Studien, sowie Feldtests in Chemnitz, Magdeburg, Berlin und München
- Hunderte Proband*innen und umfangreiche Fragebögen
- Neue Entwicklungen, Veröffentlichungen und öffentliche Veranstaltungen in ganz Europa
Dabei haben wir viel gelernt: etwa, wie blinde Menschen auf Roboter im öffentlichen Raum reagieren, wie entscheidend das Gefühl von Sicherheit ist – und wie komplex der Einsatz in der Praxis tatsächlich wird.
Rechtliche und ethische Perspektive
Ein wichtiges Ergebnis ist das umfassende Rechtsgutachten zum Einsatz von Robotern im öffentlichen Raum. Es beantwortet zentrale Fragen, zeigt aber auch, wie viele Themen offenbleiben. Der Vergleich zwischen den eher repressiven Ansätzen in den USA und dem präventiven europäischen Recht macht deutlich: Es gibt nicht den einen richtigen Weg.
Auch aus ethischer Sicht haben wir einen wichtigen Beitrag geleistet: Das Konzept der Ethics Consultation wurde entwickelt. Es ermöglicht gezielte ethische Interventionen je nach Entwicklungsstufe (Technology Readiness Level) – eine Methode, die einerseits eingebettete Ethik gewährleistet und andererseits limitierten Ressourcen von Entwickler*innen gerecht wird.
Ein Blick nach vorn
Bekanntlich gilt: Vor der Studie ist nach der Studie – dementsprechend ist der nächste Versuch bereits geplant. Und jetzt geht es steil bergauf: Wie verändert sich die empfundene Sicherheit, wenn einem der Roboter auf einer Steigung entgegenkommt? Außerdem haben wir auf dem Konsortiumstreffen einen Einblick in die Zukunft von unserem Praxispartner Angsa Robotics bekommen: Wohin geht die Reise vom Park-Reinigungs-Roboter als nächstes?
Mehr als Forschung
Abseits von Zahlen und Ergebnissen war das Treffen geprägt von gutem Essen, vielen Lachern und dem gemeinsamen Credo: „Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist kompliziert – aber sie lohnt sich!“ Die Arbeit im Projekt hat uns gezeigt: Jede*r hat ein spezifisches Fach-Wissen. Aber im Projekt haben wir gelernt, wen wir fragen müssen, um unsere eigene Expertise um wertvolle Perspektiven zu erweitern.
Auch wenn das Projekt rokit nun offiziell zu Ende geht – die gewonnenen Erkenntnisse und Impulse wirken weiter.