Hi!
Ich bin Honny, und ich bin studentische Hilfskraft am Berlin Ethics Lab der Technischen Universität Berlin. Im heutigen Blogpost gebe ich euch einen Einblick in meine Bachelorarbeit. Das Thema der Arbeit ist inspiriert durch die Arbeit im rokit Forschungsprojekt. Meine Ausgangsfrage war: Wie beeinflussen Grünflächenpflege Roboter die Entstehung von Trampelpfaden in Parks? Ich habe das am Fallbeispiel des Roboters EMU vom Start-up Angsa Robotics untersucht.
Ich habe ich mich mit einer der Folgen auseinandergesetzt, die ein Roboter bei der Pflege von Grünflächen haben kann: Trampelpfade.
Als erstes habe ich untersucht, wie Trampelpfade entstehen und welche Akteure beteiligt sind. Unterschiedliche Bewegungsmechaniken haben nämlich verschiedene Auswirkungen auf die Pflanzen und die Bodenverdichtung. Dabei habe ich festgestellt, dass es noch keine ausreichende Datenlage gibt, wie Roboter den Boden beeinflussen. Anders als bereits untersuchte Trampel-Akteure (zum Beispiel Fußgänger*innen oder Fahrradfahrer*innen) ist der EMU Roboter von Angsa vierrädrig und etwa so schwer wie ein Mensch (60kg).
Anschließend habe ich die technischen Einflussfaktoren vom Roboter EMU auf Trampelpfade genauer analysiert. Bodendruck, Geschwindigkeit und Anzahl der Überfahrten sind entscheidende Faktoren. Ziel war es, die technischen Einflussfaktoren mit Umweltbewusstsein zu erörtern. Folgende Ergebnisse habe ich entwickelt: Um die Auswirkungen des Bodendrucks zu vermindern sollten dicke Reifen im mittleren Breitebereich verwendet werden. Zudem sollte drauf geachtet werden, dass die Vegetation genügend Zeit bekommt, um sich von dem Druck der Reifen zu erholen; Um die Kontaktzeit des Reifens zu reduzieren sollte eine moderate Geschwindigkeit von zum Beispiel etwa 4 km/h gewählt werden; Um Schäden durch wiederholtes Verlangsamen, Stoppen und Anfahren des Roboters zu vermeiden ist generell zu empfehlen, den Roboter einzusetzen, wenn weniger Menschen sich in der Nähe des Roboters aufhalten; Für die Anzahl der Überfahrten ist es wichtig die Belastung nicht durch vermehrtes Überfahren zu erhöhen, daher wäre eine mögliche Überlegung, die Routen des Roboters zu ändern.
Im abschließenden Abschnitt mache ich ein Gedankenspiel. Wie würde EMU aussehen, wenn er von einer Organisation wie Greenpeace entwickelt worden wäre? Sowohl Greenpeace als auch Angsa haben einen saubereren Park als Ziel. Jedoch kann dies auf unterschiedliche Weisen erreicht werden. Ein Greenpeace Roboter könnte zum Beispiel aus recycelten Materialien (z.B. recycelte Reifen, 3D-gedruckte Teile aus recyceltem Kunststoff) bestehen, durch separaten Behältern im Inneren des Roboters eine Mülltrennung gewährleisten, oder aber auch kontinuierlich den Boden analysieren, um das Befahren von beschädigten Flächen zu vermeiden. Ich wollte durch die Gegenüberstellung verdeutlichen, dass die Entwicklung eines Roboters, von den Werten und Zielen der Unternehmen abhängt.
Das grundlegende Ziel meiner Bachelorarbeit, war es die implizite Werteabwägung von Angsa Robotics aufzuzeigen und dabei alternative Blickpunkte zu diskutieren. Der Fokus meiner Arbeit lag darauf neue, kreative Gedankenprozesse anzustoßen, um gemeinsam mit Entwickler*innen den Platz zu schaffen, um Design- und Entwicklungsprozesse offen zu reflektieren. Mir war es wichtig, dass Forschende, Entwickelnde, Produzierende und Nutzende erkennen, aus welchen unbewussten Denkmustern sie handeln und welche Menschengruppen oder Stakeholder sie dabei ausschließen.